Auftrag des Bundesvertriebenengesetzes
Bund und Länder haben entsprechend ihrer durch das Grundgesetz gegebenen Zuständigkeit das Kulturgut der Vertreibungsgebiete in dem Bewusstsein der Vertriebenen und Flüchtlinge, des gesamten deutschen Volkes und des Auslandes zu erhalten, Archive, Museen und Bibliotheken zu sichern, zu ergänzen und auszuwerten, sowie Einrichtungen des Kunstschaffens und der Ausbildung sicherzustellen und zu fördern. Sie haben Wissenschaft und Forschung bei der Erfüllung der Aufgaben, die sich aus der Vertreibung und der Eingliederung der Vertriebenen und Flüchtlinge ergeben, sowie die Weiterentwicklung der Kulturleistungen der Vertriebenen und Flüchtlinge zu fördern. Eine Übersicht zum BVFG finden Sie unter der Rubrik „Wissenswertes“.
Kulturförderung in Nordrhein-Westfalen
Die „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen gemäß §96 des Bundesvertriebenengesetzes“ ist ein wichtiges Element im Rahmen der Neuausrichtung des Landes. Konzeptionelle Ziele sind, Bewährtes zu erhalten und Neues hinzuzufügen. In diesem Sinne werden Projekte zur Kulturpflege gefördert. Hinzu kommt die Förderung von Projekten zur historisch-politischen Bildung. Damit soll erreicht werden, dass sich auch junge Menschen stärker für die Thematik interessieren. Weitere Informationen zu der Richtlinie finden Sie unter „Wissenswertes“.
Die Kulturförderung ist durch das Haushaltsgesetz 2019 aufgestockt worden, sodass eine Kulturreferentenstelle ermöglicht wurde.
Im Vordergrund steht die kulturelle Breitenarbeit einschließlich der heimat- und landeskundlichen Schwerpunkte. Die Hauptarbeit wird von ehrenamtlich Tätigen geleistet. Sie wenden als Leiter vor Chören, Musik-, Volkstanz-, Trachten- und Theatergruppen, von Heimatstuben, Heimatmuseen und Heimatarchiven und als Veranstalter von Seminaren einen erheblichen Teil ihrer Freizeit dafür auf.
Förderung des Kulturguterhalts in den Vertreibungsgebieten
Ein weiteres Aufgabenfeld stellt die Bewahrung der Vielfalt kultureller Traditionen und des Kulturgutes als Bestandteil des gesamten europäischen Erbes dar. Nach den Veränderungen in den ostmitteleuropäischen Staaten, in denen Deutsche ihre Heimat verlassen haben, ist es seit vielen Jahren möglich, dabei zu helfen, diese Traditionen, dort wo sie entstanden sind, zu erhalten bzw. ihnen wieder neues Leben einzuhauchen. Auch auf diesem Gebiet sind die Mitglieder der landsmannschaftlichen Organisationen führend.