BdV trauert um Dr. Christean Wagner und Klaus Plaszczek
Zwei verdiente Mitstreiter kurz hintereinander verstorben
Zum Tode des Vorsitzenden der Landsmannschaft der Oberschlesier (LdO), Klaus Plaszczek, und des Vorsitzenden der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen (ZgV), Dr. Christean Wagner, erklärt BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius:
Mit großer Trauer erfüllt uns der Tod zweier verdienter Mitstreiter: Mit Dr. Christean Wagner und Klaus Plaszczek sind zwei herausragende Persönlichkeiten der deutschen Vertriebenenarbeit kurz hintereinander von uns gegangen.
Am 2. Juli 2025 verstarb Klaus Plaszczek im Alter von 81 Jahren. Nur zwei Tage später, am 4. Juli 2025, folgte ihm Dr. Christean Wagner, der 82 Jahre alt wurde. Beide haben sich über Jahrzehnte hinweg aus tiefer innerer Überzeugung für die Anliegen der deutschen Heimatvertriebenen und Aussiedler sowie der heimatverbliebenen Landsleute eingesetzt.
Plaszczek: Einsatz für Kultur und Geschichte Oberschlesiens
Klaus Plaszczek wurde am 9. November 1943 in Hindenburg/ Oberschlesien geboren. 1958 kam er als Aussiedler in die Bundesrepublik Deutschland, wo er früh in der Landsmannschaft der Oberschlesier aktiv wurde. Über drei Jahrzehnte stand er als Bundesvorsitzender an der Spitze der LdO und hat zahlreiche Projekte zur Förderung der oberschlesischen Kultur, Sprache und Geschichte ins Leben gerufen. Sein Wirken war geprägt von persönlicher Herzlichkeit, Integrität und einem festen christlichen Fundament.
Darüber hinaus engagierte er sich im Vorstand der Stiftung Haus Oberschlesien und somit stets auch für Aufbau und Erhalt des Oberschlesischen Landesmuseums. Konsequent nahm er die Anliegen der deutschen Minderheit in Polen in den Blick, insbesondere das Recht auf Muttersprache und den muttersprachlichen Deutschunterricht. Sein Tod bedeutet für die Arbeit der LdO, aber auch darüber hinaus einen schmerzlichen Verlust. Sein Lebenswerk wird in vielen Initiativen fortleben.
Wagner: „Wer Versöhnung will, darf das Unrecht nicht verschweigen“
Dr. Christean Wagner wurde am 12. März 1943 im ostpreußischen Königsberg geboren. Die familiären Erfahrungen von Flucht und Heimatverlust haben ihn mitgeprägt und sein Engagement für die deutschen Heimatvertriebenen zeitlebens mitgetragen.
Er war eine prägende Persönlichkeit der hessischen wie der bundesdeutschen Politik. Als Kultus- und Justizminister des Landes Hessen sowie langjähriger Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion standen Rechtsstaatlichkeit, innere Sicherheit und gesellschaftlicher Zusammenhalt für ihn im Fokus. Sein politisches Wirken war tief im christlichen Wertefundament verwurzelt.
Seit 2018 stand Wagner an der Spitze der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen, deren Ziele er mit großem Verantwortungsbewusstsein, klarer Haltung und innerer Anteilnahme vertrat und voranbrachte. Für ihn war Erinnerung kein Rückzug in Vergangenes, sondern ein dauerhafter moralischer Auftrag.
Die verlorene Heimat blieb für ihn Sinnbild deutscher und europäischer Geistesgeschichte, die im kollektiven Gedächtnis bewahrt werden müsse. Darüber hinaus blieb Königsberg bis zum Schluss ein ganz persönlicher Ankerpunkt seiner Familiengeschichte.
Sein Engagement war getragen von der Überzeugung: „Wer Versöhnung will, darf das Unrecht nicht verschweigen.“ So wird er uns als unbeirrbarer Streiter für Recht, Erinnerung und Verständigung in Erinnerung bleiben.
Beide Persönlichkeiten haben bleibende Spuren hinterlassen
Der Bund der Vertriebenen verneigt sich in Dankbarkeit vor dem Lebenswerk von Klaus Plaszczek und Dr. Christean Wagner. Beide haben durch ihr unermüdliches Engagement, ihre Standhaftigkeit und ihre tiefe Verbundenheit mit den Heimatvertriebenen, den Aussiedlern und den deutschen Minderheiten bleibende Spuren hinterlassen. Ihr Tod hinterlässt schmerzliche Lücken, ihr Vermächtnis aber wird uns Verpflichtung und Ansporn bleiben.
Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.
Pressemitteilung BdV Bund