Veranstaltungshinweis 15. November 2025
Rumänien, seine Deutschen und das Dritte Reich:
Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V., Kreisgruppe Düsseldorf, lädt ein zu einem Vortrag und Diskussion mit dem Historiker und Betriebswirtschaftler Dr. Paul Christian Bagiu, am Samstag, 15. November 2025, 14.00 Uhr, im Gerhart Hauptmann Haus, Bismarckstr. 90 in Düsseldorf
Die mehrheitliche Orientierung der deutschen Minderheiten in Rumänien ab Mitte der 1930er Jahre hin zum nationalsozialistischen Deutschland sollte ungeahnte Konsequenzen mit sich bringen.Die Zusicherung der rumänischen Seite im Vorfeld zum Anschluss Siebenbürgens an das Königreich Rumänien 1920, den deutschen Minderheiten eine weitgehende Autonomie zu ermöglichen, sollte die rumänische Regierung in dem angeschlossenen Gebiet nur peripher einhalten und zudem Entscheidungen zulasten der deutschen Minderheiten treffen. Unter diesen Umständen entwickelte sich bei den Volksdeutschen in Rumänien zunehmend ein Gemeinschaftsbewusstsein. Die sich bildenden regionalen und überregionalen Organisationen stärkten einerseits das Gemeinschaftsgefühl, wirkten aber andererseits auch gegen Ausgrenzungstendenzen des rumänischen Staates. Unter den organisierten Gruppierungen gab es auch welche mit nationalistischer Gesinnung, die eine stärkere Ausrichtung der deutschen Minderheit an das nationalsozialistische Dritte Reich anstrebten, indem sie das „nationale Erwachen“ propagierten. Die Machthaber in Berlin erkannten ihrerseits schnell das nationalsozialistische Potenzial bei den deutschen Minderheiten inRumänien und machten ihren Einfluss zum eigenen Nutzen entsprechend geltend.Die Entfremdung vom rumänischen Staat sowie die Identifizierung mit der Ideologie desDritten Reiches sollten verheerende Folgen für die Deutschen in Rumänien haben, die letztendlich in der nahezu vollständigen Aussiedlung aus dem kommunistischen Rumänien und unmittelbar nach dem Zusammenbruch des Systems mündeten.
Der Vortrag wird durch eine Diskussionsrunde und einen Imbiss ergänzt.
